Das Wort für sich Zeit nehmen heißt - Interesse!

Wir leben in einer Zeit, in der die Welt scheinbar nie stillsteht - und doch spüren viele von uns eine immer größere Leere. Zwischen Termindruck, Informationsflut und digitaler Dauerverfügbarkeit scheint etwas verloren gegangen zu sein: Das aufrichtige Interesse am Gegenüber.

 

Sich Zeit nehmen für sich selbst oder für andere, ist längst keine Selbstverständlichkeit mehr. Immer häufiger begegnet mir in der Praxis oder im Alltag das Gefühl: "Ich werde übersehen", "Ich interessiere keinen", "Keiner hat Zeit". Menschen erzählen, dass Verabredungen nicht mehr eingehalten werden oder auch nicht abgesagt werden, dass Nachrichten unbeantwortet bleiben oder auch Gespräche nur noch oberflächlich verlaufen.

 

Viele scheinen nur noch um sich selbst zu kreisen. Das Mitfühlen mit dem anderen, das Wahrnehmen der Bedürfnisse außerhalb der eigenen Welt - all das scheint zu verblassen.

Empathie weicht Bequemlichkeit.

Verbindlichkeit weicht Beliebigkeit.

Und echtes Interesse wird zur Rarität.

 

In einer zunehmend egozentrischen Welt ist es ein Akt der Menschlichkeit, auch mal rechts und links auf den Menschen neben sich zu schauen. Zu bemerken, wenn jemand stiller wird. Wenn jemand Hilfe braucht, auch wenn er es nicht laut ausspricht. Wenn jemand einfach nur gesehen werden möchte.

 

Vielleicht ist das etwas, das wir in unserem Alltag wieder mehr üben dürfen.

Vielleicht ist genau jetzt der Moment, in dem du dich fragen darfst:

Wo nehme ich mir wirklich Zeit?

Wo zeige ich echtes Interesse?

Wo habe ich vielleicht jemanden übersehen?

 

Es braucht nicht viel...ein Blick, eine Nachricht, ein kurzes Gespräch, ein achtsamer Moment.

Und doch kann es für einen anderen Menschen alles bedeuten.

 

Zeit ist ein Ausdruck der Wertschätzung!