Wenn nichts mehr geht, ist es okay Hilfe zuzulassen.

Viele Menschen zögern, sich Hilfe zu holen. Nicht, weil sie nicht wollen, sondern weil einfach keine Kraft mehr da ist. Sie suchen erst dann nach einer Therapie, wenn sie kaum noch können. Wenn der Akku leer ist, die Hoffnung schwindet und der Alltag nur noch schwer zu bewältigen ist. 

 

In diesem Moment ist es aber eigentlich fast unmöglich therapierbar zu sein. Denn wer völlig erschöpft und am Boden ist, hat meist keine Energie mehr um aktiv zu werden. 

 

Und doch ist genau das der Punkt, an dem Hilfe so wichtig ist.

 

Ich möchte hier aber einmal ein Missverständnis aus der Welt räumen.

Am Anfang einer Therapie geht es nicht sofort darum, große Veränderungen zu schaffen oder an dem Problem zu arbeiten. 

Es geht darum, erst einmal Halt und Entlastung zu finden. Die Erfahrung zu machen, dass du nicht alleine bist. Das Gefühl zu bekommen: Ich werde gesehen, gehört und ernst genommen. Und dann wieder mit kleinen Schritten zurück ins Leben..

 

Erst wenn Stabilität da ist und du ein Stück Sicherheit und Hoffnung wiedergefunden hast, kann man an tiefergehende Themen ran. Denn nur wer den Boden unter den Füßen wieder spürt, wird wirklich "therapierbar".

 

Mache dir also keine Sorgen, dass du es nicht schaffen kannst, weil du denkst die Erwartungen sind zu hoch und du kannst es nicht leisten oder du nur noch erschöpft und verzweifelt bist. Du musst nicht alles im Griff haben, um in eine Therapie zu gehen. Der erste Schritt ist die Entscheidung sich Unterstützung zu erlauben.

Der Rest entwickelt sich Schritt für Schritt.